Spinnenphobie


Eine Geschichte aus meiner Praxis und wie das Gehirn daraus eine Phobie macht
Ein kleiner Junge, etwa fünf Jahre alt, spielt im Keller Verstecken. Die Luft ist kühl, es ist
halbdunkel – aufregend und ein bisschen unheimlich. Plötzlich fällt die Kellertür ins Schloss. Der Junge glaubt, er sei eingesperrt. Angst macht sich breit. In diesem Moment bemerkt er etwas: eine Spinne an der Wand.

Spinnenphobie – Wenn das Unterbewusstsein Schutz falsch versteht

Fast jeder kennt sie: die plötzliche Gänsehaut beim Anblick einer Spinne. Doch was, wenn diese Reaktion zur lähmenden Panik wird? Wenn der bloße Gedanke an eine Spinne Angstschweiß auslöst? Dann spricht man von Arachnophobie, einer tief verankerten Spinnenangst. Doch woher kommt sie wirklich?

Was passiert jetzt im Gehirn? Der Schock – das Gefühl von Ohnmacht, Enge, Ausgeliefertsein – verknüpft sich blitzschnell mit dem Bild der Spinne. Das Unterbewusstsein zieht seine ganz eigenen Schlüsse: Spinne =
Gefahr = Angst. Eine Verknüpfung, die wie ein tiefer Kratzer in der Festplatte bleibt.
Das Unterbewusstsein schützt – aber auf seine eigene Weise
Unser Unterbewusstsein ist kein Logiker, sondern ein Wächter. Es speichert emotionale Erfahrungen, um uns in Zukunft vor ähnlichen „Gefahren“ zu schützen. Es fragt dabei nicht, ob eine Spinne objektiv gefährlich ist – es merkt sich nur: „Das war schlimm. Das will ich nie wieder erleben.“


Einige Jahre später: Eine Spinne krabbelt plötzlich über den Küchenboden. Seine Mutter schreckt zurück, ruft laut auf. Der Junge beobachtet das. Wieder ein Eintrag ins emotionale Gedächtnis: Spinnen erschrecken sogar Mama. Also muss es gefährlich sein.

So entsteht eine Phobie, die den Alltag beeinflusst. Mit der Zeit genügt der bloße Anblick einer Spinne – sogar ein Foto! – um Herzrasen, Panik oder Fluchtimpulse auszulösen. Die ursprüngliche Situation im Keller ist längst vergessen, aber ihr Abdruck wirkt noch.
Viele Menschen wissen gar nicht mehr, wo ihre Angst begonnen hat – sie spüren nur die Folgen: Vermeidung, Stress, Kontrolle. Das Leben wird enger.


Hypnose: Zurück zur Ursache – und wieder in die Freiheit.


Genau hier kann die ursachenorientierte Hypnose ansetzen. In einem sicheren, entspannten Zustand begleitet sie uns zurück zu den Schlüsselmomenten, in denen die Angst entstanden ist. Oft zeigt sich die Szene wie ein innerer Film – und plötzlich wird klar: „Ah, daher kommt das.“

Mit gezielten Techniken lässt sich diese emotionale Verknüpfung dann sanft auflösen oder umwandeln. Das Gehirn bekommt eine neue Botschaft: Die Spinne ist kein Feind – nur ein Tier.

Der Effekt ist oft tiefgreifend. Menschen berichten, dass sie sich plötzlich frei fühlen,
neugierig, gelöst. Manche können Spinnen danach ansehen – vielleicht nicht lieben, aber ohne Angst. Eine Spinnenphobie ist selten einfach nur „Panik vor einem Tier“. Sie ist oft ein Signal des Unterbewusstseins, das in der Vergangenheit stecken geblieben ist. Mit Methoden wie Hypnose können wir die alten Geschichten erkennen – und neue schreiben. Denn Heilung beginnt dort, wo wir verstehen, warum unser Inneres glaubt, uns beschützen zu müssen.


Dein Unterbewusstsein meint es «eigentlich» immer lieb mit dir 😉

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